Sarah Bogner
Liebe und Blamage
Dezember 2022 – März 2023
Die in Wien lebende Künstlerin Sarah Bogner schuf ihre Werke speziell für die Alte Feuerwehrhalle von KiS – Kunst in Seefeld. Für den Titel „Liebe und Blamage“ wählte sie eine Zeile aus einem ihrer Gedichte. „Es geht dabei wie in meinen Bildern um Offenheit, um Zugewandtheit, um ein sich Zeigen – all das beinhaltet auch die Möglichkeit, sich zu blamieren“, so Bogner.
KiS-Initiator Rafael Jablonka wählte für die vierte, von ihm kuratierte Ausstellung eine junge Künstlerin und die erste Frau im Ausstellungsreigen. Sarah Bogners Pferdewesen in zartem Rosa vor teilweise kräftigem Hintergrundrot beschränken sich nicht auf tierische Eigenschaften. Sie blicken verschmitzt und vergnügt, rauchen oder verschmelzen schon einmal miteinander. Sie strahlen Fröhlichkeit ebenso wie Nachdenklichkeit aus und bringen Bewegung in den Raum.
Sarah Bogner
Malerin, Musikerin und Verlegerin
Sarah Bogner, 1980 in München geboren, besuchte die dortige Akademie der Bildenden Künste. Anschließend studierte sie elektroakustische Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo sie mittlerweile lebt und arbeitet. Musik und Texte sind ebenfalls wesentlicher Bestandteil ihres künstlerischen Schaffens, „mein Herz hängt am Hip-Hop und Rap, das ist gesungene Dichtung“.
Rosa Pferde und ihre Begleitwesen sind bereits seit 2016 ein vorherrschendes Motiv in Sarah Bogners Arbeiten. „Seitdem haben sie mich nicht mehr verlassen, und ich bin erstaunt, wie sehr sie ihre Form im Lauf der Jahre verändert haben.“ Tusche, Eitempera und Acryl sind die Techniken, mit denen Sarah Bogner arbeitet und die sie, unabhängig vom Sujet, bevorzugt.
Inspiration bezieht die Künstlerin, die auch als Verlegerin tätig ist und gemeinsam mit Josef Zekoff 2010 den Harpune Verlag gründete, von Künstlern und Kunstepochen, „mit denen ich gut Zwiesprache halten kann“: das reicht von antiken Friesen und Fresken über die Malerei des Mittelalters und der Renaissance bis zur Kunst der klassischen Moderne und darüber hinaus. Als Verlegerin beschäftigt sie sich viel mit Büchern. Sie dienen ihr, wie sie selbst sagt, als „Bilderfahrzeuge“, in denen sie immer wieder Neues entdeckt.